Der Hovawart

Tagsüber freundlich, nachts unbestechlicher Wächter in Haus und Hof

Hovawarte begleiten mich als Familienhunde und als Wächter in Haus und Hof Hof seit mehr als 15 Jahren. 

Wir schätzen an Ihnen ihre ausgeprägte Freundlichkeit gegenüber den Menschen, die sie kennen, insbesondere ihrer Familie, und ihre unbestechliche Wachsamkeit gegenüber Fremden, die ihnen nicht "vorgestellt" wurden.

Kindern gegenüber sind sie bei richtiger Prägung und Aufzucht sehr freundlich, auch in Menschengruppen bewegen sie sich normalerweise ohne Probleme. Das Temperament dieser Hunde ist in der Regel eher mittel und sollte nicht übertrieben ausgeprägt sein. Das Gegenteil ist aber auch nicht erstrebenswert. Sie laufen gerne bei Ausritten mit und jagen in der Regel nicht - Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel! Sie sind eher leichtführig und haben ein sehr gutes sicheres Wesen mit einer hohen Reizschwelle.


Bei der Auswahl eines Hundes ist mir das gute, feste Wesen am wichtigsten, andere Merkmale wie z.B. Farbe sind weit weniger wichtig - ein guter Hund hat keine Farbe ;-) Unetbehrkich ist aber ein ausgeprägter Arbeitswille

Natürlich müssen Hovawarte wie alle (großen) Hunde sehr sorgfältig erzogen werden. Wir beginnen damit im Welpenalter und legen großen Wert auf eine sorgfältige Prägung und eine konsequente Ausbildung unserer Hunde. Das beginnt mit dem Welpenspiel bei den Kleinen und setzt sich fort mit der Arbeit auf dem Hundeplatz bei den älteren Hunden. Ziel ist ein sicherer, gehorsamer zuverlässiger Begleiter und auch Wächter, an dem alle Freude haben und der dann auch viele Freiheiten erhalten kann.

Das Gebäude der Hunde lassen wir eventuell auf einer internationalen Ausstellung des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen, www.vdh.de ) oder auf einer Verbandszuchtschau oder ZTP (Zuchttauglichkeitsprüfung) eines dem VDH angeschlossenen Vereins begutachten. Über alle diese Dinge werden wir Sie von Zeit zu Zeit auf dieser Seite informieren.

Zur Geschichte dieser Rasse:

Der Ursprung

Der Hovawart als Rasse ist noch sehr jung. Sein Name aber leitet sich aus dem mittelhochdeutschen Wort "hovewart" her - Wächter des Hofs und der Habe. Bereits im Schwabenspiegel, einem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gesetzeswerk, wird der"hovewart" erwähnt. In der Übersetzung heißt es dort: "Ein Hund heißt hovewart, der jemandes Häuser und Höfe Tag und Nacht hütet...". Der Diebstahl eines "hovewarts" wird weiterhin mit einer Geldstrafe von 10 Gulden belegt. Außerdem mußte der Dieb für gleichwertigen Ersatz sorgen. Zehn Gulden waren damals viel Geld, und anscheinend gab es auch schon eine ziemlich umfangreiche Hundezucht, denn sonst wäre die Beschaffung eines Ersatzes wohl nicht möglich gewesen. Die Beschreibung dieser "hovewarte" läßt darauf schließen, daß es bereits damals relativ einheitlich aussehende, große, derbe und kräftige Hunde gab. Wie der frühere Hovawart allerdings wirklich ausgesehen hat, wissen wir nicht.

Der Hovawart ist von daher eine sehr alte deutsche Gebrauchshunderasse. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen : Hova = der Hof und wart = der Wächter.

Zuchtgeschichte

Der eigentliche Beginn der Hovawartzucht liegt im Jahre 1922. Damals schlossen sich einige Züchter in Thale/Harz zum "Hovawart-Verein für Deutsche Schutzhunde e.V., Sitz Thale" zusammen. Ziel war die Erhaltung bzw. Rekonstruktion des mittelalterlichen Hofhundes, so wie man sich ihn vorstellte. Dazu suchte und fand man in abgelegenen Gegenden des Harzes und des Odenwaldes auf Bauernhöfen sogenannte "Typhunde ", typmäßig ähnlichen Hunde, die diesen Vorstellungen weitgehend entsprachen. Diese Hunde wurden mit Schäferhunden, Neufundländern und Kuvasz-Hunden in unterschiedlichen Anteilen verpaart. Dazu kamen Linien mit einem Leonberger-Anteil. Durch starke Selektionsmaßnahmen wurde der Ursprüngliche Gebrauchshundetyp wieder erreicht.

1937 wurde der Hovawart als eigenständige Hunderasse offiziell anerkant.
Nach dem 2. Weltkrieges war der Bestand der Zuchttiere stark zurückgegangen. Die Züchter begannen - zunächst vereinzelt und auf sich alleine gestellt - , die Zucht weiterzuführen und schlossen sich erst im Laufe der Zeit in eigenen Landesgruppen zusammen. So entstanden je nach Region unterschiedliche Hovawarttypen.


Die Zucht heute

Heute wird die Rasse Hovawart im VDH von drei Vereinen betreut:
- Hovawartzuchtgemeinschaft Deutschland e.V.
- Rasszuchtverein für Hovawarthunde e.V.
- Hovawartclub e.V.

Alle drei Vereine züchten gemäß dem FCI-Standard Nr. 190.  Dabei werden jedoch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Einig sind sich alle Vereine darin, dass ein großer Wert auf die Gesundheit der Hunde gelegt wird. Insbesondere ist die Hüftgelenksdysplasie durch jahrzehntelange Selektion auf HD-freie Tiere bis auf wenige Prozent zurückgedrängt worden.

















Quellen:
www.hovawart.org (RZVH)
www.hovawarte.com (HZD)

Rassestandard des Hovawarts


Ursprung: Deutschland
Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 12.01.1998
Verwendung: Gebrauchshund
Klassifikation FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Mollossoide und Schweizer Sennenhunde
                                 Sektion 2.2 Mollossoide, Berghunde
                                 Mit Arbeitsprüfung.
 

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Hovawart ist ein kraftvoller, mittelgroßer, leicht gestreckter, langhaariger Gebrauchshund. Die Geschlechtsunterschiede sind vor allem an Kopfform und Körperbau deutlich erkennbar.



Wichtige Maßverhältnisse
Die Rumpflänge beträgt ca. 110 % bis 115 % der Widerristhöhe.

Verhalten und Charakter
Der Hovawart ist ein anerkannter Gebrauchshund zu vielseitiger Verwendung. Von der Veranlagung her ausgeglichen und gutartig, besitzt er Schutztrieb, Selbstsicherheit und Belastbarkeit, mittleres Temperament und eine sehr gute Nasenveranlagung. Seine harmonisch abgestimmten körperlichen Verhältnisse und eine besondere Bindung an seine Familie machen ihn insbesondere zu einem hervorragenden Begleit-, Wach-, Schutz-, Rettungs- und Fährtenhund.

Kopf
Der Nasenrücken ist gerade und bildet eine Parallele zum Oberkopf. Fang und Schädel sind etwa gleich lang. Die Kopfhaut liegt straff an.

Oberkopf
Schädel: Der kräftige Kopf hat eine breite, gewölbte Stirn.
Stop: Gut erkennbar.

Gesichtsschädel
Nase: Nasenlöcher gut ausgebildet. Bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden ist die Pigmentierung schwarz; Pigmentierung bei blonden Hunden: schwarz, Wechselnase zulässig.
Fang: Kräftig; sowohl von der Seite als auch von oben gesehen, verjüngt er sich wenig.
Lefzen: Sie liegen gut an.
Zähne/Gebiss: Der Hovawart hat ein vollständiges, kräftiges Scherengebiss mit 42 Zähnen gemäß der Zahnformel. Die Zähne stehen senkrecht im Kiefer. Zangengebiss ist zulässig.
Augen: Die Augen sind oval, weder hervortretend noch tiefliegend. Ihre Farbe ist dunkel- bis mittelbraun. Die Augenlider liegen dicht an.
Ohren: Die locker anliegenden, dreieckigen Hängeohren sind hoch und weit auseinanderliegend angesetzt, den Oberkopf optisch verbreiternd, und reichen in ihrer Länge bis mindestens zum Lefzenwinkel. Ihr Spitze ist leicht abgerundet. In der Ruhestellung liegen sie flach an, bei Aufmerksamkeit können sie etwas nach vorne gerichtet getragen werden. Die Vorderkante liegt etwa auf der Mitte zwischen Auge und Hinterhauptbein.

Hals
Der kräftige Hals ist mittellang und die Kehlhaut liegt straff an.

Körper
Rücken: Der Rücken ist gerade und fest.
Lenden: Die Lende ist kräftig und etwas länger als die Kruppe.
Kruppe: Die Kruppe ist leicht abfallend und mittellang.Brust: Die Brust ist breit, tief und kräftig.


Rute
Die buschig behaarte Rute reicht bis unterhalb des Sprunggelenkes, aber nicht bis zum Boden. Sie wird je nach Stimmungslage des Hundes über den Rücken hochgeschwungen oder gesenkt getragen.

Gliedmaßen
Vorderhand
Die Vorderläufe sind kräftig und, von vorne und von der Seite gesehen, gerade und senkrecht gestellt.
Schultern: Sehr gut bemuskelt. Das Schulterblatt ist lang und gut schräg zurückliegend.
Oberarm: Lang, eng am Körper anliegend.
Ellenbogen: Sie liegen am Brustkorb an.
Vorderfußwurzelgelenk: Kräftig.
Vordermittelfuß: Mäßig schräg gestellt.
Hinterhand
Die Hinterläufe sind kräftig und, von hinten gesehen, senkrecht gestellt. Die Hinterhand ist gut gewinkelt.
Ober- und Unterschenkel: Sehr gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Kräftig, tiefstehend.
Pfoten: Die Pfoten sind rundlich, kräftig und kompakt. Die Zehen sind gewölbt und eng aneinander liegend. Afterkrallen sind zu entfernen, ausgenommen in Ländern, in denen solches durch gesetzliche Bestimmungen verboten ist. Die Zehennägel bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden sind schwarz pigmentiert. Die Zehennägel bei blonden Hunden können weniger pigmentiert sein.

Gangwerk
Der Hovawart bewegt sich in allen Gangarten, von vorne und hinten gesehen, geradlinig und raumgreifend. Der Trab ist weit ausgreifend mit gutem Schub aus der Hinterhand.

Haut
Die Haut ist insgesamt straff anliegend. Bei schwarzmarkenen und schwarzen Hunden hat sie einen bläulichen Schimmer, bei blonden einen meist rosa Schimmer.

Haarkleid
Haar: Das kräftige Langhaar ist leicht gewellt und anliegend, mit wenig Unterwolle. Es ist länger an der Brust, am Bauch, der Rückseite der Vorderläufe, an der Rückseite der Oberschenkel und der Rute. Am Kopf, an der Vorderseite der Vorderläufe und der Vorderseite der Hinterläufe ist das Haar kurz. Das Haarkleid ist geschlossen.

Farbe:

Den Hovawart gibt es in drei Farbschlägen: Schwarzmarken, schwarz und blond.

 


Schwarzmarken: Das Haarkleid ist schwarz und glänzend, die Farbe der Markenzeichnung mittelblond. Am Kopf beginnt die Zeichnung unterhalb des Nasenrückens und reicht um die Lefzenwinkel herum bis in die Kehlmarke. Die punktförmigen Abzeichen über den Augen sind deutlich sichtbar. Die Brustmarke besteht aus zwei nebeneinander liegenden Flecken, die miteinander verbunden sein können. An den Vorderläufen reichen die Marken, von der Seite gesehen, von den Zehen bis etwa zum Vordermittelfuß und laufen auf der Hinterseite in Höhe der Ellenbogen aus. An den Hinterläufen ist, von der Seite gesehen, die Markenzeichnung unterhalb des Sprunggelenkes als breiter Streifen, oberhalb des Sprunggelenkes nur noch als schmaler Streifen sichtbar, der auf der Vorderseite der Hinterläufe bis in die Höhe der Bauchdecke reicht. Auch unterhalb des Rutenansatzes ist eine Markenzeichnung vorhanden. Die Zeichnung ist in allen Bereichen klar abgegrenzt. Einzelne kleine weiße Flecken an der Brust sowie einzelne weiße Haare an Zehen und Rutenspitze sind zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.

Schwarz: Das Haarkleid ist schwarz und glänzend. Einzelne kleine weiße Flecken an der Brust sowie einzelne weiße Haare an Zehen und Rutenspitze sind zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.

Blond: Das Haarkleid ist mittelblond, glänzend und wird zum Bauch hin sowie an den Läufen heller. Einzelne kleine weiße Flecken an der Brust sowie einzelne weiße Haare an Zehen und Rutenspitze sind zulässig. Die Pigmentierung an Lidern, Lefzen und Ballen ist schwarz.

Größe
Widerristhöhe:
Rüde 63 - 70 cm
Hündin 58 - 65 cm

Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Ausschließende Fehler
Allgemeines Erscheinungsbild:
     Im Phänotyp dem Rassenbild nicht entsprechende Hunde.
     Stark rüdenhafte Hündinnen.
     Stark hündinnenhafte Rüden.

Proportionen
     Stark abweichende Körperproportionen.

Verhalten und Charakter
     Aggressive, ängstliche, schussscheue oder lethargische Hunde.

Kopf
     Fehlender Stop.
     Blaues Auge oder Birkauge.
     Steh-, Kipp-, Rosenohren oder abstehende Ohren.
     Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss
     Fehlen von mehr als zwei Zähnen von den vier P1 und den zwei M3 oder Fehlen eines anderen Zahnes.

Hals
     Ausgeprägte Wamme oder viel lose Kehlhaut.

Körper
     Starker Senkrücken oder stark aufgezogener Rücken.
     Schmale oder tonnenförmige Brust.
     Rutenanomalien, stark verkürzte Rute, ausgeprägte Ringelrute.

Gliedmaßen
     Stark überhöhte Hinterhand.

Beschaffenheit des Haarkleides
     Überwiegend gelocktes Haarkleid (Ringellocken).

Farbe des Haarkleides
Allgemeines
    Farben, die im Standard nicht beschrieben sind, z.B. blau-grau, wildfarben, braun, weiß, gescheckt, blond mit rußigem Anflug oder   

    überwiegend mehrzoniges Haar.

    Weiße Flecken. Einzelne weiße Haare an der Innenseite der Oberschenkel führen nicht zum Zuchtausschluss.


Schwarzmarkene Hunde
     Graue oder braune Flecken außerhalb der Markenzeichnung.
     Überwiegend andersfarbige als schwarze Unterwolle.
     Überwiegend graue oder weißliche Markenzeichnung.

Schwarze Hunde
     Graue oder braune Flecken.
     Überwiegend andersfarbige als schwarze Unterwolle.

Blonde Hunde
     Einzelne weiße Haare auf dem Nasenrücken führen nicht zum Zuchtausschluss.
     Durchgehend rotblonde Farbe ohne Aufhellung.
     Farbe weißlich-blond, ebenso an den Ohren.
     Deutlich weiße Markenzeichnung.
     Dunkle Flecken oder dunkle Maske.

Größe
     Untergröße.
     Übergröße von mehr als 3 cm.

Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

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